- texas15

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Mittwoch, 20. Mai
Tulsa


Heute haben wir uns in erster Linie etwas in Tulsa umgesehen. Als wir das letzte Mal hier waren, war das Wetter so mies, dass wir gleich wieder abgehauen sind.
Als erstes treffen wir auf einen riesigen Harley-Davidson Händler. Es stehen weit über 100 Maschinen im Verkaufsraum. Würde einem schon reizen, so ein Teil unter den Hintern zu klemmen und gleich mitzunehmen. Müsste mir aber noch einen Klammeraffen, sprich: „Töffbraut“ für den Rücksitz suchen, Pia ist da gar nicht geeignet!

Wir lesen etwas über ein „Route 66 Village“. Als wir dort ankommen, sehen wir nichts, ausser einer grossen alten Dampflok und ein paar Wagen. Naja, für ein paar Fotos hat es gereicht.

Hier haben sie auch ein Casino, welches Pia in einem Prospekt gesehen hat. Soll eine schöne Anlage, auch mit „drumherum“ sein. Also beschliessen wir, uns das anzusehen, allerdings nicht zum Spielen. Denn dies halten wir für die blödeste Zeitvertreibung, die es gibt! Aber jeder nach seiner Façon!
Als wir dort eintreffen, stellen wir fest, dass ausser der Spielhölle noch gar nichts gebaut ist! Immerhin haben sie ein riesiges Buffet, wo man sich für nur 7 USD den Bauch vollschlagen kann. Preis gilt für Leute 50+. Also auch für uns!

Wir sehen uns später auch im Stadtzentrum um und stellen fest, dass uns Oklahoma City viel besser gefällt. Also das Zentrum von Tulsa bringt nicht so viel für „Touris“. (Anschauungssache).
Im Infozentrum fragen wir nach schönen Punkten. Die Infodame hatte aber null Ahnung. Über welche Infos hat sie denn wohl Infos? Kann mir das bitte jemand sagen? Sie hat eine Broschüre, die sie uns freudig überreicht. Wir haben diese auch und im Gegensatz zu ihr haben wir sie auch gelesen! Somit könnten also wir, die Touristen, ihr, der Infodame, bessere Infos geben.

Später finden wir ein grosses Messegelände, die „Livestock Arena“. Erst denken wir, dass hier nichts los ist, bis wir zufällig einige Stück Vieh entdecken.
Also wird es wieder eine Auktion wie in Oklahoma City sein, mal reingehen.
Aber dem ist überhaupt nicht so. In der grossen Halle sehen wir viele Reiter auf ihren „Quarterhorses“ die wie wild im Kreis herum reiten. Was das wohl soll? In zweiten Teil der Halle befindet sich eine kleine Rinderherde. Die Reiter versuchen offensichtlich, jeweils ein Rind von der Herde zu trennen und das Pferd versucht nun, das Rind daran zu hindern, wieder zur Herde zu stossen. Kompliziert, gell?

Wir haben keine Ahnung, was die hier treiben und lassen uns von einem Zuschauer aufklären:
Es handelt sich hier um einen Wettkampf im „Cow cutting“. Es wird natürlich nicht, wie der Name sagt, eine Kuh zerschnitten (später vielleicht schon, in der Metzgerei…), sondern:

 Die Rinderdisziplin „Cutting“ ist ein klassischer Zuschauermagnet. Der Reiter muss ein Rind aus einer Herde „herausschneiden“ (daher cutting = to cut) und es daran hindern, seinem natürlichen Herdentrieb folgend zum Rest der Herde zurück zu kehren. Der Reiter hat 2½ Minuten Zeit, um die Fähigkeiten seines Pferdes am Rind zu zeigen. Er kann dabei mit so vielen Rindern arbeiten, wie er will, darf aber nur aufhören mit einem Rind zu arbeiten, wenn es sich gar nicht bewegen will oder es ihm die Kehrseite zudreht. Der Reiter darf keine sichtbaren Hilfen mehr geben, wenn das Rind von der Herde abgesondert ist und muss die Zügelhand auf den Pferdehals legen. Für das Pferd gibt es dann Punkte von der Jury und es gibt eine Rangliste.

Die Westernpferderassen haben aufgrund ihrer jahrzehntelangen Zucht als Rancharbeitspferde einen natürlichen Instinkt zur Rinderarbeit, den sogenannten Cow Sense. Das Pferd arbeitet vollkommen selbständig am Rind. Fast katzenartig gehen die Pferde mit den Bewegungen des Rindes mit, um zu verhindern, dass es zur Herde zurückläuft. Jeder Reiter bestimmt ein Team, das ihm bei der Arbeit helfen darf. Zwei "Cornermen" oder "Herholder" und zwei "Turnbackmen". Das Helferteam rekrutiert sich zumeist aus den Teilnehmern und damit eigentlich aus Konkurrenten. Die Arbeit des Helferteams wird nicht bewertet.

Diese Sportart wird mit sogenannten „Quarterhorses“ gemacht:

Der Name leitet sich von den Quarter Mile Races ab, die gegen Ende des 18. Jahrhunderts in den Städten der Südstaaten populär waren. Dabei handelte es sich um Rennen, bei denen einfach die Hauptstraße über eine etwa 440 yards (ca. 400 m) lange Strecke abgesperrt wurde und zwei Pferde gegeneinander antraten (Match Race).

Bei der Eroberung des Westens spielte das American Quarter Horse eine wesentliche Rolle. Nur die härtesten und leistungsfähigsten Tiere bestanden im täglichen Kampf ums Überleben. Sie waren unerlässliche Partner der Cowboys beim Ranching, zogen aber auch den Pflug des Farmers oder am Sonntag die Kutsche zur Kirche, um anschliessend ausgespannt zu werden und ein Rennen zu laufen. Diese Vielseitigkeit und Zuverlässigkeit wurde zu einem wesentlichen Merkmal, das die Rasse bis heute beibehalten hat. (Angaben gemäss Wikipedia).

Gegen Abend fahren wir zurück zum Hotel und stelle fest, dass es nun mich mit Husten und Erkältung erwischt hat. Wenn ich hier in den USA als Nachtessen nur einen Tee und zwei Bananen nehme, dann stimmt wirklich etwas nicht. Es geht mir also ziemlich schlecht und ich fühle mich derart besch …, dass ich mich um 19 Uhr schon ins Bett verkrieche. Kann ja heiter werden, wenn es so weiter geht!
Als ich aber jetzt nach 12 Stunden diese Zeilen schreibe, habe ich mich wieder erholt, die Nase läuft aber noch  …

Fairfield Inn, 9150S 102nd E Avenue, Tulsa, OK 74133, 76 Dollar plus tax (1 Nacht verlängert)

 
 
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